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Danaë

Danaë[1]

Female - Yes, date unknown    Has 31 ancestors and more than 100 descendants in this family tree.

Personal Information    |    Notes    |    Sources    |    All

  • Name Danaë  
    Gender Female 
    Death Yes, date unknown 
    Association Family: Akrisios / Eurydike (Relationship: alt parents) 
    Person ID I423844  Geneagraphie
    Last Modified 19 Mar 2010 

    Father Akrisios   d. Yes, date unknown 
    Mother Aganippe   d. Yes, date unknown 
    Family ID F292483  Group Sheet  |  Family Chart

    Family Zeus   d. Yes, date unknown 
    Marriage
    • Zeus als goldener Regen
    Children 
    +1. Perseus   d. Yes, date unknown
    Family ID F228721  Group Sheet  |  Family Chart
    Last Modified 19 Mar 2010 

  • Notes 
    • Nachdem Akrisios, dem König von Argos , vom Orakel geweissagt worden ist, ein Sohn seiner Tochter werde ihn töten, schließt er sie in einem bronzenen Gefängnis ein, das von wilden Hunden bewacht wird. Der Göttervater Zeus verwandelt sich in einen Goldregen und schwängert die Eingeschlossene.
      Mit der Geburt des Helden Perseus steht Akrisios erneut - nur jetzt verschärft - vor dem Dilemma, was er mit beiden machen soll. Er setzt Danaë und ihr Kind in einen Weidenkorb (eine Kiste, Truhe, Arche ) und setzt sie auf dem Meer aus, aber Zeus verhindert mit der Hilfe Poseidons , dass beide umkommen.
      Als sie auf der Kykladeninsel Seriphos an Land gespült werden, findet der Fischer (Schiffer, Hirte) Diktys , der Bruder des Königs Polydektes , die beiden und lässt sie bei sich wohnen. Der König allerdings beginnt ihr nachzustellen, doch Dyktis wie später auch der heranwachsende Perseus wissen sie zu beschützen.
      So versucht der König, Perseus loszuwerden, indem er von ihm verlangt, das Haupt der Gorgone Medusa zu bringen, das jeden, der es sieht, zu Stein verwandelt. Als Perseus erfolgreich zurückkehrt, will er ihm nicht glauben, so dass Perseus fragt, ob er es sehen wolle. Polydektes bejaht - und versteinert. Diktys wird von Perseus als Herrscher eingesetzt.
      Die Fahrt in einer Kiste, Truhe, Weidenkorb oder Arche über das Meer - die Psychologen sprechen von einer das Leben selbst bzw. die psychische Gesundheit bedrohenden Nachtmeerfahrt , in der Parallelen zum ägyptischen Mythos von Isis und Horus , aber auch zum biblischen Moses und der akkadischen Sargonlegende auffallen - lässt Danaë auch als Mondgöttin oder Mondjungfrau erscheinen, die Perseus als ein Göttliches Kind gebiert. So spiegelt auch Danaës mehrfaches Verschwinden und Wiedererscheinen den Zyklus des Mondes. Im Mythos des Goldregens ist eine archaische Vereinigung der (männlichen) Sonne und des (weiblichen) Mondes lesbar. Im Rahmen des Verständnisses im Deutungsraum der griechischen pastoralen Mythen erscheint Zeus schließlich als Donnergott, der Gold, als das der Hirtenkultur das lebensspendende Wasser gilt, über den Frauenkörper bringt, d. h. über die Erde.

      Als Motiv von Keramikmalereien taucht der Mythos von Zeus Danaë bereits in der griechischen Antike auf, wobei sie noch stets sitzend und voll bekleidet dargestellt ist, gelegentlich mit geöffnetem Gewand, um den Goldstaub zu empfangen. Erst mit einer römischen Wandmalerei in Pompeji (um 70 v. Chr.) ist eine unbekleidete Danaë überliefert. Sie bleibt ein häufiges Motiv z. B. von Mosaiken, wobei die Figur in den Reigen der Geliebten des Jupiter gestellt wird.
      Im Mittelalter leben zwei Deutungen der Danaë fort. Einerseits wird sie als Präfiguration der Jungfrau Maria gedeutet, weil auch sie „unbefleckt" empfing (u. a. John Ridewall : Fulgentius Metaforalis) und als Allegorie der Pudicitia , der tugendhaften Keuschheit, verstanden. In der Bildenden Kunst wird ihr bis in die Renaissance deshalb mitunter die blaue Mantelfarbe der Mutter Gottes zugeordnet, vgl. Jan Mabuses Werk von 1527. Panofsky schlägt diese Lesart noch für Rembrandts Danaë von 1636 vor.
      Auf der anderen Seite steht das Verständnis des Mythos als Sinnbild der Todsünde Avaritia (Gier): die Verführung der Danaë durch einen Goldregen wird verwendet, um auf die korrumpierende Macht des Goldes hinzuswiesen, die alle Hindernisse (auch der Keuschheit) überwindet. In dieser Deutungsart gerät die zentrale Frauengestalt zur prototypischen Prostituierten . Sie ist bis in die Antike nachweisbar ( Ovid , Horaz , auf den sich Augustinus explizit bezieht; An der Schwelle zum Mittelalter wirkmächtige christliche Rezeption bei Fulgentius ; Darstellung bei Otto van Veen : Emblemata horatiana) und wird allmählich vorherrschend (z. B. Giovanni Boccaccios De genealogia deorum gentilium); spätestens im 16. Jahrhundert darf sie als dominant gelten.
      Zwar setzt die Verarbeitung des Themas in der Renaissance relativ spät ein, was laut Panofsky dem Mangel an verfügbaren antiken Vorbildern geschuldet ist; die Danaë entwickelt sich dann aber zu einem bei der höfischen hedonistischen Gesellschaft beliebten Historienmotiv, erlaubt sie doch die implizite Darstellung des Geschlechtsaktes. Viele Beispiele von Verarbeitungen des Themas gibt es bei den niederländischen Manieristen . Grundsätzlich können ab Mitte des Cinquecento zwei Typen unterschieden werden.

      der Leda -Typus geht auf zwei Werke Tizians zurück, die neapolitanische Danaë für Kardinal Alessandro Farnese - diese Version ist vermutlich ein Kurtisanenbildnis, für dieses Genre der venezianischen Malerei bildet die Danaë ein beziehungsreiches wie naheliegendes mythologisches Feigenblatt -, und die Prado-Fassung im Auftrag Philipps II. . Dieser Typus ist von der Darstellungsart der Leda Michelangelos bzw. den von diesem verschollenen Werk überlieferten Kopien geprägt, auch von Michelangelos Skulptur der Nacht. Während die Hauptfigur passiv bleibt, sind die Assistenzfiguren ( Cupido oder Dienerin) Träger der Aktivität und bestimmen den Aussagegehalt, der mehr den erotischen Aspekt (Cupido als Zeuge der Überwindung der Keuschheit, neapolitanische Fassung) oder den moralischen Aspekt (Dienerin rafft das Gold zusammen, Prado-Fassung) betont. In der flämischen Malerei wird die Kombination dieser Figuren populär; diese wirkt potenzierend auf den Aussagegehalt oder stiftet als neuen allegorischen Sinn die figurative Gegenüberstellung der Gegensätze Liebe und Geld.
      als Venus -Typ können die Werke gelten, die in der Tradition der Danaë Annibale Carraccis stehen, der seinerseits auf Tizian und Giorgione zurückverweist. Hier kommt der Hauptfigur eine aktive Erotik zu, die sich durch einladene Gestik und Hinwendung des Körpers (durchaus ambivalent zum Göttervater bzw. eigentlich zum voyeuristischen Betrachter) bis zur physischen Offensivität auszeichnet, die durch Raumeffekte verstärkt wird. Die Tradition solcher der Stimulation dienenden Bildnisse der Danaë scheint bis in die römische Antike bekannt zu sein. Die von der zeitgenössischen Moral geforderte schickliche Wiedergabe (decorum) wird durch Reduzierung des ikonologischen Beiwerks fadenscheinig. In demselben Maß steigt die erotische Aufladung. Die Zuspitzung erfährt diese Sichtweise bei Giulio Bonasone , hier tritt sie offen als Pornographie zutage.

      Der Topos bleibt ein wiederkehrendes Thema in der Kunst über den Klassizismus bis hin zur Moderne. Dabei ist die Beschäftigung der Kunst mit ihm als Ausdruck des Diskurses um Männlichkeit und Weiblichkeit deutbar. Als bekanntestes Beispiel kann Gustav Klimts 1907/1908 entstandene Auseinandersetzung mit der Danaë dienen, deren Beiwerk zugunsten einer Abstraktion zurückgenommen ist. Die Frauenfigur selbst erscheint narzisstisch-autoerotisch und selbstfixiert bis zum Autismus. Das männliche Prinzip hingegen wird im abstrahierten Hintergrund zum bloßen Ornament.

  • Sources 
    1. [S1790] Thomas Felkel, e9326571@stud4.tuwien.ac.at, Stammbaum der griechischen Mythologie, (http://stud4.tuwien.ac.at/~e9326571/stammbaum/).



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