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König Childebertus der Karolingen, 'adoptivus'

König Childebertus der Karolingen, 'adoptivus'

Male - 662    Has 77 ancestors but no descendants in this family tree.

Personal Information    |    Notes    |    All

  • Name Childebertus der Karolingen 
    Prefix König 
    Suffix 'adoptivus' 
    Gender Male 
    Death 662 
    Siblings 1 Sibling 
    Person ID I6563  Geneagraphie
    Last Modified 16 May 2008 

    Father Grimoald der Karolingen, I,   b. 616   d. 662 (Age 46 years) 
    Mother NN   d. Yes, date unknown 
    Family ID F7094  Group Sheet  |  Family Chart

  • Notes 
    • King of Austrasia 656 - 662 (?)
      Childebert was the son of Grimoald, Mayor of the Palace of Austrasia, but was adopted by King Sigebert III in 643 A.D. and placed on the throne in 656 A.D. by his own father, in place of Dagobert II, the son of the deceased monarch, who was forced into exile. Childebert and his father, Grimoald, were then eliminated by the Elders of Neustria, probably in 662 A.D.

      regierte als Childebert III., nicht zu verwechseln mit dem in den offiziellen Listen geführten Childebert III. ) (vermutlich † 662) war Franken-König in Austrasien von 656 bis wahrscheinlich 662 . Er gehörte nicht zum herrschenden Geschlecht der Merowinger , sondern war wohl ein Sohn des Hausmeiers Grimoald aus dem Geschlecht der Pippiniden , den späteren Karolingern .

      Wegen der schlechten Quellenlage ist der genaue Ablauf der Ereignisse um Childeberts Herrschaft umstritten. Heute wird aber von den meisten Historikern der folgende Ablauf der Ereignisse angenommen: Der Hausmeier (= maior domus) Grimoald überzeugte den bis dahin kinderlosen Sigibert III. (* 633 - † 1. Februar 656 ), seinen eigenen Sohn als Nachfolger zu adoptieren (analog zur Adoption des Childebert II. , durch die dieser Burgund erwarb). Dieser nahm daraufhin den merowingischen Namen Childebert an, sein eigentlicher Geburtsname ist unbekannt geblieben. Danach wurde Sigibert allerdings wahrscheinlich 651 ein eigener Sohn (der spätere Dagobert II. ) geboren. Die Macht Grimoalds reichte aber wohl doch aus, seinen Sohn zum neuen Herrscher zu erheben, Dagobert wurde von Bischof Desiderius oder Dido von Poitiers auf Betreiben Grimoalds nach Irland in ein Kloster gebracht. Bemerkenswert - und in der Forschung noch nicht erklärt - ist, dass Grimoald den Konkurrenten seines (Stief-)sohnes nicht umbringen ließ, wie dies des Öfteren in merowingischen Zeiten geschah (vgl. z.B. den gewaltsamen Tod von Dagoberts Neffen Childerich II. ). In Neustrien wurde Grimoald der Prozess gemacht und noch im selben Jahr (656 /657 ) wurde er für seinen „Staatsstreich" (so der Begriff in der älteren Forschung, vgl. z.B. Kaiser) hingerichtet. Die mindestens sechs Jahre dauernde Regierungszeit Childeberts spricht allerdings dafür, das die Erhebung als Herrscher Austrasiens durch die Adoption zumindest dort durchaus als rechtens und von den Zeitgenossen als angemessen angesehen wurde, zumal dadurch eine Einverleibung durch Neustrien verhindert werden konnte.
      Möglich wäre auch, das Dagobert eine erste Amtszeit bis zum Jahre 661 innehatte und erst danach für nur ein Jahr Childebert den Thron besetzte. Diese Version der Ereignisse um Childebertus adoptivus wird heute aber allgemein als unwahrscheinlich angesehen.
      Nach dem Ende der Regierungszeit Childeberts wurde nicht Dagobert II. als König eingesetzt, sondern der minderjährige Neustrier Childerich II. , der mit Sigiberts und Chimnechilds Tochter Bilichild verlobt wurde; für ihn regierte vormundschaftlich Chimnechild. Dagobert II. regierte nach Childerich II. bzw. Chimnechild .

      Unsichere Quellenlage [Bearbeiten ]
      Diese und alle anderen Interpretationen der Geschehnisse müssen sich jedoch mit der schlechten Quellenlage auseinandersetzen: An Quellen stehen der Liber historia Francorum (726 /727 verfasst und im karolingischen Sinn überarbeitet), das Diptychon Barberini (so Thomas; Eckhardt ist anderer Meinung; auf ihm sind die Namen der Verstorbenen und noch lebenden Herrscher notiert; es wurde für Fürbitten in Messen verwandt), eine Weißenberger Urkunde vom 24. Februar 661 , Königkataloge in drei Varianten (ca. Mitte 8. Jh. bis Beginn 9. Jh.), St. Gallener Königskatalog (Lex Salica; aus karolingischer Zeit) sowie einige Viten, u. a. die Vita Geretrudis zur Verfügung. Als Hauptquelle gilt bei den meisten Autoren der Liber historiae Francorum, obwohl einige Autoren Fehler in der Darstellung nachgewiesen haben.
      Vor allem über folgende Aspekte herrschen noch Unklarheiten: Zum einen ist die Herkunft Childeberts noch nicht genau geklärt. Meist wird davon ausgegangen, dass Grimoalds Sohn von Sigibert III. adoptiert wurde (so. z. B. Ewig, 1993 ); entscheidend ist hierbei die exakte Übersetzung des folgenden Satzes, die meist im o. g. Sinn getätigt wird: „Childebertus adoptivus filius Grimoald regnavit annos VII" (Königskatalog; wobei zu beachten ist, dass es sich bei dem "d" aus Grimoald um ein durchstrichen d handelt, eine sog. lateinische f-Abbreviatur. Die Mittellateiner streiten um den Kasus dieses Buchstaben, daher die unterschiedlichen Interpretationen). So z. B. Eckhardt, S. 153 f.: „Childebert (Adoptivsohn seines Vorgängers, leiblicher Sohn Grimoalds) ... „ Becher ist jedoch der Meinung, es müsse „Childebert, der adoptierte Sohn Grimoalds, regierte sieben Jahre." heißen. Zudem weise der Name „Childebert" auf eine merowingische Abstammung hin (Becher und Eckhardt). Dieser Annahme widerspräche der Königskatalog, der die vor Childebert regierenden Könige in ein Verwandtschaftverhätlnis mit Chlothar I. setzt. Analog dazu müsste man dann erwarten, dass auch diesem eine Verwandtschaftsbezeichnung zugestanden würde. Dem ist jedoch nicht so (Ewig, 1995). Unsicherheit besteht darüber hinaus über die genaue Regierungszeit Childeberts. Vermutlich regierte Childebert jedoch von 656 -661 /2 (so z. B. Thomas). Die Vermutung, Childebert habe von 651 bis Sommer 657 regiert (Gerberding 1987 , nach Ewig 1995 ), wird durch die Weißenberger Urkunde widerlegt. Auch ist Grimoalds Todeszeitpunkt noch nicht geklärt. Laut der "Liber historiae Francorum" wurde Grimoald 657 von den Neustriern umgebracht. Gegen die Datierung spricht jedoch, dass seine Tochter Wulfetrude als Äbtissin (658 /659 - 13. November 669 ) „aus Hass gegen den Vater" von „Königen, Königinnen und Bischöfen" (Vita Geretrudis) zur Amtsniederlegung gedrängt wurde. Es sei unwahrscheinlich, dass sie diesem Druck nach dem Tod des Vaters ausgesetzt gewesen sei (Thomas).



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