Herrscher von Luxemburg
Die für das spätere Territorium namensgebende Burg Lucilinburhuc (oder
Lützelburg) (an der Stelle der heutigen Hauptstadt Luxemburg) wurde 963 erstmals
urkundlich erwähnt, als Graf Siegfried I. den Bockfelsen, auf dem sich die Burg
befindet, im Tausch mit der Trierer Reichsabtei Sankt Maximin gegen Ländereien
in Feulen erwarb.
Siegfrieds Nachkommen bezeichneten sich ab 1060 als Grafen (von Salm-)Luxemburg.
Später wurde der Name ihrer Burg auf ihren gesamten Herrschaftsbereich übertragen.
Grafen von Luxemburg
Wigeriche (auch Ardenner Grafen genannt)
Siegfried I., 963–998,
(ggson of Charlemagne)
Graf im Moselgau aus dem Haus der Herzöge von Lothringen, tauscht mit der Abtei St. Maximin in Trier Ländereien in
Feulen gegen den Bockfelsen im Alzettetal
Heinrich I., 998–1026, Sohn Siegfrieds, in Deutschland auch als
Heinrich V. (Bayern) bekannt
Heinrich II., 1026–1047, Sohn Friedrichs,
Enkel Siegfrieds, als Heinrich VII. Herzog von
Bayern
Giselbert, 1047–1059,
Graf von Salm, Bruder Heinrichs II. Sein ältester Sohn
Hermann
Graf von Salm ( 1059-28.9.1088)
ist auch bekannt als Gegenkönig Heinrich IV. (6.8.1081 gewählt und zu
Goslar gekront)
Konrad I., 1059–1086, Sohn Giselberts, nennt sich als erster "Graf von
Luxemburg"
Heinrich III., 1086–1096, Sohn Konrads I. (heiratet nicht und stirbt
kinderlos), in Deutschland auch als Heinrich II. geführt.
Wilhelm I., 1096–1131, Bruder und Nachfolger Heinrichs III. (heiratet
1105 Mathilde von Northeim)
Konrad II., 1130–1136, Sohn Wilhelms I. (ohne Nachkommen)
Als Konrad II. als einziger Sohn von Wilhelm I. kinderlos stirbt und da
auch Wilhelms Bruder Heinrich III. zuvor kinderlos verstorben war, geht
Luxemburg auf Geheiß von Friedrich Barbarossa an Heinrich IV., genannt
der Blinde, über.
Haus Namur
Heinrich IV. der Blinde, Graf von Namur und Luxemburg 1136–1196, Sohn
von Ermesinde und Gottfried von Namur; Ehemann in erster Ehe von Laurette d'Alsace († 1175) (Eheschließung 1157, Trennung 1163), in
zweiter Ehe von Agnès von Gueldern (Eheschließung 1171).
Ermesinde I., Erbin von la Roche und Durbuy, Tochter Heinrichs IV. und
Agnes von Geldern. Heiratet in erster Ehe Graf Theobald von Bar 1196–1214 (Haus Scarponnois) und erhält durch dessen Verhandlungen mit Otto von
Burgund die Grafschaft Luxemburg zurück.
Nach dem Aussterben der älteren Linie des Herrschergeschlechts und seiner Erben, der Grafen von Namur, kam die
Grafschaft Luxemburg 1214 durch Heirat an den späteren Herzog Walram II. von Limburg.
Haus Limburg-Arlon
Walram IV. Herzog von Limburg, 1214–1226, 2. Ehemann Ermesinde I.
Heinrich V. der Blonde, 1247–1281, Graf von Luxemburg und Laroche und
Markgraf von Arlon, Sohn Walrams IV. und Ermesinde I.
Heinrich VI., 1281–1288, Sohn Heinrichs V.
Heinrich VII., 1288–1313, Sohn Heinrichs VI., als Heinrich VII.
deutscher König 1308, Kaiser 1312
Heinrich VII. von Luxemburg heiratete die Tochter des Herzogs von Brabant und bestieg gar 1308 den deutschen Königsthron
Johann der Blinde, 1313–1346, Sohn Heinrichs VII., seit 1310 König von
Böhmen
Karl, 1346–1378, Sohn Johanns, als Karl IV. deutscher König 1346,
Kaiser 1355,
verpfändete sein Stammland 1349 an Kurtrier, übertrug es 1353 seinem Bruder Wenzel und erhob es 1354 zum Herzogtum
Wenzel I., 1353–1383, Bruder Karls, zunächst Graf, ab 1354 Herzog von
Luxemburg
Wenzel II. der Faule, 1383–1388, Sohn Karls IV., deutscher König 1376,
abgesetzt 1400, † 1419, verpfändete Luxemburg 1388 an seinen Vetter
Jobst von Mähren, 1388–1411, Neffe Karls, Markgraf von Mähren seit
1375, deutscher König 1410
Elisabeth von Görlitz 1411-1441, † 1451, Tochter Johanns von Görlitz
und Erbin Jobsts von Mähren,
letzte Herzogin aus dem Haus Luxemburg,
regiert zeitweise allein, zeitweise gemeinsam mit ihren Ehemännern, verkauft Luxemburg 1441 an das Haus Burgund
Anton von Brabant und Limburg, 1411–1415, 1. Ehemann Elisabeths
Johann III. von Straubing-Holland, 1418–1425, Bischof von Lüttich
1389–1417, Regent in Straubing seit 1399, 1418 2. Ehemann Elisabeths.
Herzöge von Luxemburg
Haus Burgund
Philipp der Gute, 1443-1467, seit 1419 Herzog von Burgund aus einer
Nebenlinie des französischen Königshauses Valois (Haus Burgund) erwirbt
Luxemburg 1443 durch Kauf
Karl der Kühne, 1467-1477, Sohn Philipps des Guten
Maria, 1477-1482, Tochter Karls des Kühnen, heiratet Maximilian I.
Haus Wettin
Wilhelm III. von Sachsen, 1457-1482 Herzog von Luxemburg und Sachsen
Nach dem Tod des letzten Burgunderherzogs Karls des
Kühnen im Jahr 1477 kam Luxemburg mit dem gesamten burgundischen Erbe an
Karls Tochter Maria und ihren Ehemann, den späteren Kaiser Maximilian
von Habsburg.
Haus Habsburg
Maximilian I., 1482-1516 Ehemann und Erbe Marias von Burgund
Karl V., 1516-1555 (abgedankt), Enkel Maximilians, Römisch-Deutscher
Kaiser und König von Spanien
Bei seiner feierlichen Abdankung im Jahr 1555 schlug
Karl V. die gesamten habsburgischen Niederlande, zu denen auch Luxemburg
gehörte, seinem Sohn Philipp II., dem König von Spanien, zu. Von da an
bis zum Aussterben der spanischen Habsburger bildete Luxemburg einen
Teil der Spanischen Niederlande, von dem sich ab 1568 die nördlichen,
protestantischen Provinzen unter Führung Hollands abspalteten. Aufgrund des habsburgisch-bourbonischen Gegensatzes
wurde Luxemburg in den folgenden 200 Jahren immer wieder in die Kriege
zwischen Frankreich und den Habsburgern hineingezogen.
Spanische Linie des Hauses Habsburg 1556-1684 und 1697-1700
Philipp II. 1556-1598, Sohn Karls V., König von Spanien; die
Niederlande einschließlich Luxemburgs werden von Margarete von Parma als
Statthalterin regiert
Philipp III. 1598-1621, König von Spanien; 1595-1621 stehen die
Niederlande unter der Regentschaft Erzherzog Albrechts VII.
Philipp IV. 1621-1665, König von Spanien
Karl II. 1665-1684, König von Spanien 1665-1700
Im Zuge seiner Reunionspolitik ließ König Ludwig XIV. von Frankreich das
Land 1684 besetzen.
Luxemburg unter französischer Herrschaft 1684–1697
Karl II. 1697-1700, König von Spanien 1665-1700
Spanische Linie des Hauses Bourbon
Philipp V., 1700-1712, König von Spanien 1700-1746
Spanische Linie des Hauses Wittelsbach
Maximilian Emanuel von Bayern, Fürst der (Südliche) Niederlande, 1712–1714, †
1726
Im Frieden von Utrecht, der 1714 den Spanischen
Erbfolgekrieg beendete, wurde der gesamte Länderkomplex, der etwa den
heutigen Staaten Belgien und Luxemburg entsprach, der österreichischen
Linie der Habsburger zugesprochen.
Die Österreichischen Niederlande existierten bis zur
Eroberung und Annexion des Landes durch Truppen der Französischen
Revolution 1795.
Österreichische Linie des Hauses Habsburg
Karl VI. 1714-1740, Römisch-Deutscher Kaiser
Maria Theresia, Tochter Karls VI., regiert gemeinsam mit ihrem Ehemann
Franz I. Stephan von Lothringen, römisch-deutscher-Kaiser 1745-1765
Joseph II., römisch-deutscher Kaiser 1765-1790
Leopold II., 1790-1792, römisch-deutscher Kaiser
Franz II/I. 1792-1795, römisch-deutscher Kaiser bis 1806, Kaiser von
Österreich bis 1835
Luxemburg unter französischer Herrschaft 1795–1814 als
Département des Forêts
Der Wiener Kongress machte Luxemburg 1815 nominell zu
einem selbständigen Großherzogtum, das unter den Königen des Hauses
Nassau-Oranien in Personalunion mit dem Königreich der Niederlande
verbunden war
Anders als die übrigen Gebiete des neu geschaffenen
Königreichs wurde Luxemburg aber Teil des Deutschen Bundes
Großherzoge von Luxemburg
Haus Nassau-Oranien
in Personalunion mit den Niederlanden bis 1890
Willem I (Willem I./Guillaume I.) 31. Mai 1815 - 7. Okt. 1840
(abgedankt)
Willem II (Willem II./Guillaume II.) 7. Okt. 1840 - 17. März 1849
Willem III (Willem III./Guillaume III.) 17. März 1849 - 23. Nov. 1890
1867 wurde Luxemburg im Londoner Protokoll für neutral
erklärt; Frankreich kam nicht zum Zuge und die preußischen Truppen zogen
ab
Die vollständige Unabhängigkeit erreichte Luxemburg nach
dem Tod des niederländischen Königs Wilhelm III. im Jahr 1890.
Da ihm in den Niederlanden seine Tochter Wilhelmina auf
den Thron folgte, in Luxemburg aber das salische Erbfolgerecht galt,
wurde die Personalunion aufgelöst.
Somit fiel das Großherzogtum Luxemburg nach den Regeln
der Thronfolge und dem bereits 1783 geschlossenen Familienpakt an den
bereits 73-jährigen Adolf von Nassau als nächsten Erbberechtigten.
Er entstammte der Nebenlinie Nassau-Weilburg der
niederländischen Dynastie Nassau-Oranien.
Haus Nassau-Weilburg
Adolf Wilhelm Karl August Friedrich (1817 - 1905)
Wilhelm IV (1852 - 1912)
Marie Adelheid Theresia Hilda Antoinette Wilhelmine (1894 - 1924)
Charlotte Adelgunde Elisabeth Maria Wilhelmine (1896 - 1985)
Jean I Benoît Guillaume Robert Antoine Louis Marie Adolphe
Marcus d' Aviano (1921 - )
Henri Albert Gabriel Felix Maria (16 Apr 1955 - )